„Gründer braucht das Land“

Bereits zum fünften Mal ist in diesem Jahr der Meggle Gründerpreis verliehen worden. Das Feld der Bewerbungen lag dabei laut Jury-Sprecher Gerd Maas sehr nah zusammen. Durchgesetzt haben sich drei Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Geschäftsideen. Der erste Preis geht an Klaus Lerner, Gründer der Ledermanufaktur Lerner. Unter anderem die Verknüpfung von Tradition und Innovation war für die Jury ein Grund, den Jungunternehmer auszuzeichnen.

Wasserburg – „Gründer braucht das Land“, leitete Staatsminister Joachim Hermann seinen Vortrag bei der fünften Verleihung des Meggle Gründerpreises am Freitagabend ein. Denn nicht der Staat schaffe Arbeitsplätze, sondern der Mensch. Und auch für Toni Meggle, der den Preis vor fünf Jahren ins Leben rief, stand fest: „Selbstverantwortliche und selbstständige Unternehmer sind ein wesentlicher Bestandteil der Gesellschaft.“ Dabei setzte Hermann auch auf eine junge Generation, die sich etwas zutraut. Die Preisträger des Abends kommen aus dieser jungen Generation. „Das Bewerberfeld war sehr dicht beieinander. Am Ende waren wir uns in der Jury jedoch ausnahmslos einig, dass wir ein würdiges Dreierteam gefunden haben“, so Jury-Sprecher Gerd Maas, Regionalvorsitzender von „Die Familienunternehmer“. Der dritte Preis ging an Marcus Fußstetter, der nach einer Schreinerlehre und seiner Arbeit im Messebau und Objektgeschäft die Fußstetter Planungs-Gesellschaft mbH in Wasserburg gegründet hat. Als leidenschaftlicher Koch entwirft und produziert er nun handgefertigte, mobile Kochmöbel. „Geplant ist in Zukunft auch eine Outdoor- Variante, sowie eine Basisvariante für ein jüngeres Publikum“, stellte der Firmengründer in dem kleinen Film über sein Unternehmen in Aussicht. Die Jury beeindruckte laut Maas besonders die pfiffige Idee und Handwerkskunst sowie die Investitionsbereitschaft. Mit dem zweiten Preis wurde Dirk Huber ausgezeichnet, der in Edling mit seinem Unternehmen B11 flexible Akustikelemente entwirft und herstellt. Verwendet werden diese sowohl im Büro als auch in privaten und öffentlichen Bauten, stellte der Gründer in seinem Film vor. Mittlerweile beschäftigt Huber, der als Büromöbelhändler angefangen hat, sieben Mitarbeiter in seiner Manufaktur. Der Jury, so Maas, gefiel unter anderem das runde Konzept und die Innovationskraft. Während sein Urgroßvater noch mit heißen Nägeln Muster in das Leder gebrannt hat, verwendet Klaus Lerner dafür heute einen modernen Laser. Der Jungunternehmer aus Amerang, der die Jury unter anderem mit der Verknüpfung von Tradition und Innovation überzeugt hat, hat in diesem Jahr den ersten Preis gewonnen. Was mit der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für einen Bekannten begann, hat sich mittlerweile zu einem florierenden Unternehmen entwickelt, stellte Lerner vor. Sein Ziel sei es auch, Menschen zum Umdenken zu animieren und wieder traditionelle hergestellte Dinge zu kaufen. Aufgrund des starken Bewerberfeldes ermutigte Toni Meggle diejenigen, die es in diesem Jahr nicht aufs Treppchen geschafft haben, sich wieder zu bewerben. Vorangegangen an die Verleihung des Gründerpreises ist eine Diskussion zwischen Staatsminister Joachim Hermann und Wolfgang Inninger, Leiter des Projektzentrums Prien des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik. Mehr dazu lesen Sie in der morgigen Ausgabe der OVB-Heimatzeitungen.

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